Wer sind wir?
Städtische und stadtnahe Wälder (SSW) sind für das menschliche Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung und wurden von der WHO und den Vereinten Nationen als kritische Infrastruktur in einer post-coviden Gesellschaft eingestuft. Die Gesundheit der Bäume in urbanen Wäldern und die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen durch diese sind jedoch durch die Auswirkungen des Klimawandels und der Urbanisierung bedroht.
Im Projekt URBORETUM wollen wir die ökologischen Prozesse aufdecken, die mit der Verschlechterung der Gesundheit von Bäumen in urbanen Wäldern und der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen in verschiedenen Arten von SSW verbunden sind. Darüber hinaus wollen wir den Einfluss von SSW auf die menschliche Gehirnfunktion und das psychische Wohlbefinden quantifizieren und durch die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis die derzeitige Bewirtschaftungspraxis von Stadtwäldern verbessern.
Das Projekt URBORETUM umfasst ein vielfältiges und transdisziplinäres Konsortium. Die Forschungsarbeiten gliedern sich in insgesamt sieben Arbeitspakete, die von den jeweiligen Partnern eigenständig geleitet werden.
Im Arbeitspaket TreeEcos, das von der Forschungsgruppe Sylvanus am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) geleitet wird, liegt der Fokus auf der Untersuchung der sich verändernden Struktur und Zusammensetzung des urbanen Waldes. Dabei wird erforscht, wie die Verfügbarkeit von Nährstoffen, Licht und Wasser die ökologischen Prozesse der Bäume beeinflusst.
Im Arbeitspaket TreePulse, ebenfalls am KIT, geht es um die Verbindung von funktioneller Ökologie und Fernerkundung. Untersucht wird der Gesundheitszustand einzelner Baumarten in urbanen Gebieten und wie dieser unter Trockenheit abnimmt. Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit dem Gartenbauamt Karlsruhe ein Bewässerungsexperiment durchgeführt, das zeigen soll, wie die Bewässerung von Stadtbäumen optimiert werden kann, um die Beeinträchtigung der Baumgesundheit durch Trockenheit zu reduzieren.
An der Albert-Ludwigs-Universität werden im Rahmen des Arbeitspakets TreeCare dendroökologische Untersuchungen durchgeführt, einschließlich der Analyse der Isotopenzusammensetzung von dendrochronologischen Bohrkernen. Dies dient dazu, Rückschlüsse auf physiologische Prozesse in Bäumen während oder nach extremen Klimaereignissen zu ziehen.
Das Arbeitspaket TreeNeuro, das vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim geleitet wird, widmet sich der Identifizierung kritischer Faktoren von Stadtwäldern und deren Einfluss auf das Wohlbefinden der Stadtbevölkerung. Es untersucht auch den individuellen psychischen und physiologischen Nutzen von Stadtbäumen und die zugrunde liegenden neuronalen und physiologischen Mechanismen.
Die Forschung in URBORETUM wird von unserem kommunalen Partner, dem Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe, mit einem eigenen Arbeitspaket (TreeCityKA) unterstützt.
Darüber hinaus wird URBORETUM von zwei führenden Unternehmen im Bereich der Holz- und Baumanalyse (TreeInspect) und der digitalen urbanen Forstwirtschaft (TreeTwin) begleitet.