Urbane Vegetation und psychische Gesundheit

Städtische Umwelten bergen spezifische Herausforderungen für die psychische Gesundheit. Studien zeigen, dass Stadtbewohner ein höheres Risiko haben, an neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Angstzuständen oder Depressionen zu leiden. Bäume und Grünflächen in der Stadt könnten als Schutzfaktoren wirken, indem sie Stress reduzieren und das emotionale Wohlbefinden verbessern. Die Forschung hat bereits Hinweise darauf gefunden, dass eine größere städtische Wälder mit weniger psychischen Problemen und geringeren hitzebedingten Krankenhausbesuchen korreliert.

Das wissenschaftliche Projekt „TreeNeuro“ untersucht daher, wie städtische Grünflächen das emotionale Wohlbefinden von Stadtbewohnern beeinflussen. Ziel ist es, die Merkmale von Stadtbäumen zu identifizieren, die positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, sowie soziodemografische Eigenschaften der Menschen, die von Stadtbäumen besonders profitieren, zuuntersuchen. Das Projekt nutzt einen innovativen multidisziplinären Ansatz, der Hinrbildgebung, Smartphone-App, Geolokalisierung und psychologische Evaluierungen kombiniert. Durch die Analyse von Herzfrequenz, Speichelcortisol und Gehirnaktivität während der Exposition mit städtischen Grünflächen sollen die schützenden Eigenschaften von Bäumen identifiziert werden. Die Ergebnisse könnten wichtige Hinweise für die Stadtplanung und öffentliche Gesundheitspolitik liefern, um Städte lebenswerter und gesünder zu gestalten.
 

Multimodaler Ansatz von TreeNeuro
Multimodaler Ansatz für die naturalistische Untersuchung der momentanen psychologischen, verhaltensbezogenen und neuronalen Mechanismen von Umgebungsrisiken und schützenden Einflüssen im realen Leben (Abb. modifiziert aus Tost et al, Nat Neurosci 2015)