Stadtbäume in der Trockenheit - funktionale Ökologie und Fernerkundung im Zusammenhang (TreePulse)

Bäume sterben in Städten auf der ganzen Welt vorzeitig ab, bevor sie die gewünschte Dimension erreichen, da Dürren immer länger, häufiger und schwerer werden. Ein gesunder Bestand an Stadtbäumen ist für das menschliche Wohlbefinden und eine klimaresistente Stadt unerlässlich. Das aktuell gestartete Projekt URBORETUM beschäftigt sich mit den Ursachen und dem Ausmaß des Rückgangs der Vitalität von Stadtbäumen. Ziel des Arbeitspakets TreePulse ist es, die Mechanismen hinter dem vorzeitigen Baumsterben zu klären und geeignete Baumarten für bestimmte städtische Umgebungen zu empfehlen.

Wir werden Faktoren identifizieren, die zum Rückgang der Vitalität beitragen, indem wir ein In-situ-Experiment mit Stadtbäumen, Feldbeobachtungen und Zeitreihenanalysen von Satellitenbildern von vier deutschen Städten (Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim und Freiburg) durchführen. Sechs Laubbaumarten, die in den Straßen und Parks der Städte wachsen, wurden ausgewählt. Wir installieren Sensoren (Saftflussmesser und Dendrometer) zur Überwachung der physiologischen Parameter der Bäume während der Wachstumsperioden 2024 und 2025. Das Jahr 2024 als feuchtes Jahr wird als Grundlage dienen. Gemessen werden das kontinuierliche Stammwachstum, der Saftstrom, das Kronenabsterben, die inneren Stammschäden und der Wurzelraum. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens, die Licht- und Wasserverfügbarkeit sowie mikroklimatische Parameter werden gemessen. Das Wasserpotenzial des Bodens und die mikroklimatischen Parameter (Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit und photosynthetisch aktive Strahlung) werden durch die Installation von Sensoren gemessen. Terrestrische LiDAR-Scandaten von einzeln stehenden Bäumen werden gesammelt und mit multispektralen Fernerkundungsdaten verknüpft, um eine Vitalitätskarte der Stadtbäume zu erstellen.

Diese Studie wird die Grundlagen der Pflanzenstressbiologie mit angewandten Aspekten der Eindämmung des trockenheitsbedingten Baumsterbens in städtischen Ökosystemen verbinden. Die Forschungsergebnisse sollen dem Baumsterben vorbeugen, indem sie Gartenbau- und Forstfachleuten helfen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.